Für dieses Jahr gibt es einige Neuerungen in Sachen Steuervergünstigungen, 44-Euro-Regel und dem damit verbundenen geldwerten Vorteil. 2020 steht ganz im Zeichen der Elektromobilität, die der Staat ab sofort steuerlich mehr begünstigt. Neben erhöhten Kaufprämien für Elektroautos profitieren Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber künftig auch von weiteren Steuerbefreiungen sowie Sonderabschreibungen. Worin genau die steuerlichen Änderungen speziell für Unternehmen bestehen, haben wir in unserer Übersicht für 2020 der geldwerten Vorteile, inklusive der Änderungen für Sachaufwände und der 44 Euro – Regel für Sie zusammengestellt.
Was versteht man unter einem geldwerten Vorteil?
Als geldwerten Vorteil bezeichnet man all diejenigen Sachaufwände, die ein Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer verbilligt oder unentgeltlich überlässt beziehungsweise zur Verfügung stellt. Der mit einem Sachaufwand verbundene geldwerte Vorteil ist laut §8 des Einkommensteuergesetzes grundsätzliche eine Einnahme und gilt daher als steuer- und sozialversicherungspflichtiges Einkommen. Allerdings sind Sachbezüge bis zur Freigrenze von 44 Euro pro Monat steuerfrei. Darüber hinaus müssen sie versteuert werden, wobei der Staat je nach Sachaufwand verschiedene Steuervergünstigungen verspricht. Zu den potenziellen versteuerungspflichtigen Sachbezügen zählt beispielsweise ein Firmenwagen, den ein Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer auch zur privaten Nutzung zur Verfügung stellt. Für die Versteuerung eines Dienstwagens stehen dem Arbeitnehmer neben der so genannten 1-Prozent-Regelung auch die Möglichkeit eines Fahrtenbuchs zur Auswahl.
Weitere Sachaufwände sind beispielsweise vergünstigte Tickets zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, Tank- oder Essensgutscheine und die Bereitstellung eines so genannten Mobilitätsbudgets. Mit Hilfe eines definierten Budgets, dem Mobilitätsbudget, kann ein Arbeitnehmer jeden Monat frei entscheiden, welche Verkehrsmittel er für den Weg zur Arbeit und wieder nach Hause nutzt, ohne dafür selber bezahlen zu müssen. Das Einräumen eines Mobilitätsbudgets ersetzt in vielen Fällen die Bereitstellung eines Dienstwagens und bietet zudem deutlich mehr Flexibilität. Während der Firmenwagen bei beruflicher und gleichzeitig privater Nutzung zwangsläufig vom Arbeitnehmer versteuert werden muss, ist die Gewährung eines Mobilitätsbudgets ausschließlich vom Arbeitgeber zu versteuern. Für den entsprechenden Mitarbeiter heißt dies: Er / Sie ist vollkommen frei zu entscheiden, wofür er / sie das Budget nutzen möchte. Besonders beliebt sind mittlerweile umweltschonende Fortbewegungsmittel wie E-Bikes, E-Scooter oder öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn. Doch auch das Angebot an Carsharing erfreut sich wachsender Beliebtheit unter Unternehmern, da die Fahrzeuge nur dann bezahlt werden müssen, wenn die Mitarbeiter sie auch nutzen.
Gibt es weitere Möglichkeiten des geldwerten Vorteils?
Es gibt unzählige Möglichkeiten, um vom geldwerten Vorteil zu profitieren. Neben Personalrabatten und speziellen Regelungen zur Nutzung von dienstlich erworbenen Bonusmeilen können Firmen ihren Mitarbeitern beispielsweise auch Gesundheits-, Fitness- sowie Präventionskurse bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei anbieten. Darüber hinaus haben Arbeitgeber die Option, Dienstwohnungen, die Kosten für die Kinderbetreuung ihrer Mitarbeiter und verbilligte oder sogar kostenlose Mahlzeiten in der firmeneigenen Kantine anzubieten. Auch die Nutzung von Leasing-Angeboten wie Elektro-Scootern oder Elektro-Fahrrädern fällt unter die Regelung des geldwerten Vorteils, ebenso wie die private Nutzung von IT-Ausstattung oder die Ausgabe von Warengutscheinen.
Wer profitiert von einem geldwerten Vorteil?
Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer profitieren vom geldwerten Vorteil. Während der Lohn am Ende des Monats in erster Linie aus der Geldleistung besteht, stärken mehr und mehr Unternehmen ihr Employer Branding, also ihre Marke und ihren Status als Arbeitgeber mit Hilfe von zusätzlichen Mitarbeiterangeboten. Diese so genannten Corporate Benefits sollen als Anreiz für die bestehenden wie auch potenzielle neue Mitarbeiter dienen, um sich auf dem Markt zu positionieren und zugleich von der Konkurrenz abzuheben. Dank steuerfreien wie auch steuervergünstigten Zusatzleistungen punkten Firmen vor allem damit, dass sie den Mitarbeitern eine Art Extra-Vergütung anbieten, ohne dabei den eigentlichen Lohn zu kürzen. Für die Arbeitnehmer bedeutet dies, dass sie mehr für ihre Arbeit bekommen, wenn auch teilweise in Sachbezügen. Für die Arbeitgeber dienen solche Mitarbeiterangebote einerseits als Lockmittel und andererseits als mögliches Alleinstellungsmerkmal gegenüber konkurrierenden Unternehmen.
Wie errechnet sich die Versteuerung des geldwerten Vorteils?
Im Internet sind zahlreiche Rechner zur Errechnung des geldwerten Vorteils für Sachbezüge zu finden. Entscheidend ist, wie hoch der geldwerte Vorteil für den einzelnen Mitarbeiter ist und welchen Sachaufwand er oder sie von seinem Arbeitgeber bekommt. Generell gilt jedoch: Oberhalb des jährlichen Freibetrages von 1.080 Euro ist der geldwerte Vorteil stets abgabenpflichtig. Zunächst bedarf es also einer Umrechnung in Geld. Schließlich fallen nur diejenigen Sachbezüge unter die Regelung des geldwerten Vorteils, für die der Arbeitnehmer Geld bezahlen müssen, um diese in Anspruch zu nehmen. Kostenlose Getränke wie Wasser, Kaffee oder das Lieblingsgetränk zählen nicht dazu.
Wir von ePilot haben es uns zur Aufgabe gemacht, die steuerlichen Vorteile und Vergünstigungen für Sachbezüge bis ins kleinste Detail zu kennen, um Unternehmen ausführlich darüber beraten zu können. Ob als Sachaufwand für den Arbeitgeber oder aufgeführt auf dem Lohnzettel des Arbeitnehmers – wir wissen, wie Sie den geldwerten Vorteil am effektivsten für Ihr Unternehmen und Ihre Mitarbeiter ausnutzen. Von der Bahncard 100 über Tankgutscheine und Restaurant-Pässen über die Bereitstellung eines Mobilitätsbudgets bis hin zur Anschaffung von Elektro-Fahrrädern für Ihre Mitarbeiter, wir verraten Ihnen, wie Sie sich den geldwerten Vorteil am besten zu eigen machen.
